Frohe Kunde für alle Fans des gesundheitsfördernden Wassertretens: Seit Anfang dieser Woche ist das Kneipp-Becken auf der Turnhalleninsel wieder in Betrieb.
Gut fünf Jahre mussten sich Anhänger der von Pfarrer Sebastian Kneipp populär gemachten Wasserkur in Geduld üben – jetzt können sie in dem idyllisch gelegenen Becken wieder nach Herzenslust ihr Immunsystem anregen und den Kreislauf stabilisieren. Bis Mitte September wird die Anlage täglich zwischen 9 und 19 Uhr alle zwei Stunden mit frischem Grundwasser befüllt.
„Es ist sehr bedauerlich, dass sich der Kneipp-Verein Hersbruck wegen fehlendem Nachwuchs auflösen musste“, sagt Erster Bürgermeister Robert Ilg, „aber wir versuchen trotzdem, den Kneippgedanken in der Stadt am Leben zu erhalten – hier an der Anlage und in der Kneipp-Kita Altstadtzwerge.“ Er hoffe, dass viele Nutzer Freude am „neuen“ Kneippbecken haben. Sollte es wider Erwarten doch noch einmal Probleme machen, könnte eine Anregung des 2. Bürgermeisters Peter Uschalt ins Spiel kommen: ein Kneippbecken an der nordöstlichen Ecke der Kuhpegnitzbrücke. Dort könnte das Becken auch mit (durch-)fließendem Wasser betrieben werden.
Wie berichtet, war im brütend heißen Sommer 2018 der Grundwasserspiegel soweit gesunken, dass das Becken auf der Turnhalleninsel trockenfiel. Es mit Pegnitzwasser zu füllen, kam wegen der hohen hygienischen Hürden und der deshalb nötigen aufwändigen Aufbereitung nicht in Frage – deshalb beantragte die Stadt die wasserrechtliche Genehmigung für eine neun Meter tiefe Bohrung. Eine Pumpe holt das kühle Nass nun aus 6,5 Metern Tiefe, sagt Thomas Prechtel vom Stadtbauamt, früher waren es nur knapp über 2 Meter. Wie mit dem Wasserwirtschaftsamt abgesprochen, führt der Überlauf in die Pegnitz. Die gesamte Instandsetzung kostete rund 18.000 Euro, die Hälfte der Summe kam aus einem Sondertopf des Bayerischen Wirtschaftsministeriums zum Kneipp-Jubiläumsjahr 2021.
Robert Ilg dankte Thomas Prechtel für seinen „erfolgreichen Einsatz“ ebenso wie den Mitarbeitern des Bauhofs, die die Freizeiteinrichtung in den letzten Tagen für ihr „Comeback“ auf Vordermann brachten. Für sie bedeute die Kneippanlage eine „nicht zu unterschätzende Mehrarbeit“. Jeden zweiten Tag müssen sie Laub von den umstehenden Bäumen und Unrat aus dem Becken entfernen. Helfen könnte ihnen dabei zum Beispiel, wenn Hundebesitzer ihre Lieblinge künftig nicht mehr in das Becken ließen.