Liebe Hersbruckerinnen und Hersbrucker,
der Jahreswechsel lädt ein, innezuhalten und das vergangene Jahr zu reflektieren. Oft ist gerade der Übergang in ein neues Jahr der Anlass dafür, neue Pläne zu machen. Aber ich denke nicht alles muss sich ändern; oft liegt die Stärke darin, Gutes beizubehalten. Jeder entscheidet, ob das neue Jahr ein Neuanfang oder eine gute Fortsetzung sein soll.
2024 war in vielerlei Hinsicht herausfordernd. Die „3-K-Regel“ – Kriege, Klima und Katastrophen – hat das Jahr nachhaltig beeinflusst. Gerade in Zeiten politischer Spannungen wird deutlich, wie wichtig die Verbindung zwischen den Menschen und über Grenzen hinweg ist. Deshalb war es für uns ein besonderes Jahr: Im Zeichen unserer Städtepartnerschaften fanden zahlreiche Begegnungen statt, unter anderem eine Bürgerreise. Emotional gefordert hat mich vor allem die Verbindung zu Oradour-sur-Glane in Frankreich. Der Ort hat uns 80 Jahre nach einem der schlimmsten Massaker der SS im Zweiten Weltkrieg, das dort stattgefunden hat, die Hand der Versöhnung entgegen gestreckt. Am Gedenktag haben Hersbruck und Oradour einen Freundschaftsvertrag unterzeichnet, der Zusammenhalt und Verständigung thematisiert und uns daran erinnert, wie wertvoll Frieden und Miteinander sind.
Gefreut habe ich mich auch über den Besuch von 25 ukrainischen Jugendlichen aus unserer befreundeten Stadt Nowa Uschyzja, die für eine Woche die Gelegenheit hatten, sich bei uns zu erholen und den Krieg etwas in den Hintergrund zu schieben.
Solche Begegnungen schaffen Vertrauen, fördern Dialog und vertiefen die Bindungen, die uns auch in unruhigen Zeiten tragen. Ein Europa der Freundschaften ist das beste Fundament für eine friedvolle Zukunft, und wir sind stolz darauf, Teil dieser Gemeinschaft zu sein.
Passend dazu hat sich unser Projekt „75 Jahre Grundgesetz“ eingefügt. Kinder und Jugendliche aller Altersklassen und aus allen Hersbrucker Schulen haben sich mit den Grundrechten und den Werten unserer Verfassung auseinandergesetzt. In kreativen Projekten haben die Schülerinnen und Schüler die Bedeutung von Demokratie, Freiheit und Gleichberechtigung erarbeitet. Solche Projekte stärken das Bewusstsein für die demokratischen Werte, die wir schützen und weitergeben möchten.
Nun aber steht die Weihnachtszeit vor der Tür. Eine schöne Zeit im Jahr, geprägt von Gemütlichkeit, Lichtern und liebevollen Traditionen. Das kommende Fest und den Jahreswechsel möchte ich zum Anlass nehmen, allen zu danken, die daran mitgearbeitet haben, Hersbruck lebens- und vor allem liebenswert zu gestalten: Auf karitativem, sportlichem und kulturellem Gebiet, in Kirchen, Vereinen, Verbänden, Institutionen und Initiativen. Ich möchte auch all denen Danke sagen, die unsere heimischen Gastronomen und Einzelhändler unterstützt haben.
Nicht zuletzt danke ich dem Zweiten Bürgermeister, Peter Uschalt, den Mitgliedern des Stadtrates, meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Verwaltung und dem Bauhof sowie dem Kindergartenpersonal, den Lehrkräften unserer Schulen sowie den Teams von Rettungsdiensten, THW, in Arztpraxen und Kliniken sowie den Altenheimen, bei Feuerwehren und Polizei herzlich für das engagierte Arbeiten und den Einsatz.
Ihnen wünsche ich ein glückliches Weihnachtsfest. Bleiben Sie zuversichtlich trotz aller Widrigkeiten dieser Zeit und kommen Sie gut ins und durch das Jahr 2025.
Ihr Robert Ilg
Erster Bürgermeister der Stadt Hersbruck