Besondere Ehre für Hersbrucks wohl besten Fußballer: die Zufahrt zum Geru-Plast-Sportpark des 1. FC Hersbruck heißt jetzt offiziell „Helmut-Hilpert-Weg“. Erster Bürgermeister Robert Ilg freute sich sichtlich, dass die Umbenennung nicht in einem sonst üblichen, eher anonymen Rahmen stattfand, sondern vor ganz großer Kulisse – stand im Anschluss an diesen „besonderen Moment“ doch das erste Vorbereitungsspiel des 1. FC Nürnberg auf die neue Zweitligasaison an, das sich rund 2000 Fans aus Nah und Fern keinesfalls entgehen lassen wollten.
Gastgeber des ersten Formtests des aktuellen Club-Kaders und der ersten Bewährungsprobe des neuen Trainers Cristian Fiel war mit dem 1. FC Hersbruck genau der Verein, bei dem Helmut Hilpert einst seine durch zwei deutsche Meisterschaften (1961 und 1968) und einen DFB-Pokal-Sieg (1962) gekrönte Karriere begann. 1937 in Nürnberg geboren, flohen der kleine „Helmers“ und seine Eltern 1944 vor den verheerenden Luftangriffen auf die Stadt und fanden Zuflucht in Ellenbach. Auf dem dortigen Dorfanger und später beim 1. FC Hersbruck fand Hilpert beim Fußball „Freude und Freunde“, sagte Matthias Hunger – eines von tausenden Beispielen für die verbindende Kraft des Sports.
Inspiriert von einem Artikel des in Hersbruck geborenen Autors über den kompromisslosen und eisenharten Verteidiger, stieß 2. Bürgermeister Peter Uschalt mit seiner Idee, die Stichstraße zum Geru-Plast-Sportpark in „Helmut-Hilpert-Weg“ umzubenennen, im Stadtrat schnell auf volle Unterstützung, sagte Bürgermeister Robert Ilg bei dem kleinen Festakt. Auch beim 1. FC Nürnberg kam das auf Anhieb sehr gut an – für die Verantwortlichen des neunmaligen Deutschen Meisters war es keine Frage, der Weg-Taufe durch das Testmatch gegen Hilperts Stammverein einen würdigen Rahmen zu geben.
Bürgermeister Ilg, selbst seit langem bekennender Club-Fan, durfte zu dem Festakt denn auch einen großen Teil der Führungsriege des Zweitligisten begrüßen: Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Thomas Grethlein, Sportvorstand Dieter Hecking, Finanzvorstand Niels Rossow, Marketing-Chef Markus Rössler und auch Hans Meyer – Vater des letzten großen Club-Triumphs, des unvergessenen DFB-Pokalsiegs 2007 – ließen es sich nicht nehmen, bei dem denkwürdigen Saisonauftakt dabei zu sein.
Robert Ilg begrüßte dazu auch viele Gäste aus der Kommunalpolitik, darunter Landrat und Bezirkstagspräsident Armin Kroder und viele Stadträte, zahlreiche Sponsoren und Unterstützer beider Vereine sowie einige Spieler der 68er-Meistermannschaft wie Hilperts Schwager Horst „Leo“ Leupold. Ihm und Helmut Hilperts Tochter Sabine Müller – die anschließend gemeinsam mit ihrer Cousine Beate Raum das Straßenschild samt einer kleinen Erklärungstafel enthüllte – sowie seinem noch immer in Hersbruck lebenden Bruder Hans dankte der Bürgermeister dafür, den „ehrenvollen Namen verwenden zu dürfen“.
Niels Rossow freute sich über dieses „gute Beispiel“ der Verbundenheit des Profiklubs mit seinen Fans und der Region. „Das Andenken an unsere große Tradition ist wichtig für uns“, sagte er, gerade auch in Hersbruck, wo der Club viele treue Fans habe. Der „Helmut-Hilpert-Weg“ zeige, was mit dem Begriff der „Club-Familie gemeint ist“, sagte Thomas Grethlein – es sei schlicht „großartig“, diese Straße nach dem einst als „Eisenfuß“ gefürchteten Verteidiger zu benennen, der bei seinem Debüt im Clubdress den 54er-Weltmeister Helmut „Boss“ Rahn komplett aus dem Spiel nahm.
Hans Herrmann, der 2. Vorsitzende des 1. FC Hersbruck, erinnerte daran, dass die Verbindung des großen zum „kleinen Club“ schon lange bestehe und der FCN zum inzwischen dritten Mal in Hersbruck antrat. Unvergessen sei hier vor allem das Aufeinandertreffen anno 1985, als der FCH die von Heinz Höher trainierte Truppe um Dieter Eckstein, Hansi Dorfner und Stefan Reuter auf einem tiefgefrorenen Rasen mit 1:0 in die Knie zwang.
Eine derartige Sensation gelang der aktuellen Bezirksliga-Elf von Trainer Stefan Erhardt zwar nicht, am Auftritt der von der ersten Minute an große Spielfreude versprühenden Mannschaft von Cristian Fiel hatten die rund 2000 Fans im Geru-Plast-Sportpark trotz der 1:13-Niederlage der Heimelf großes Vergnügen.
1. FC Hersbruck – 1. FC Nürnberg 1 : 13
0:1 Fuchs (2.), 0:2 Uzun (9.), 0:3 Handwerker (15.), 0:4, 0:5, 0:6 Duah (18., 19., 28.) 0:7 Hayashi (33.), 0:8 Daferner (50.), 1:8 Hirschmann (53.), 1:9 Duman (61.), 1: 10 Wintzheimer (64.), 1:11 Duman (70.), 1:12 Lohkemper (73.), 1:13 Nischalke (88.)
Zuschauer: 2000