Nach der „Heirat“ fehlt nur noch der neue Name
Jetzt ist es besiegelt: Ab 1.1.2025 gibt es die Standesämter Reichenschwand und Happurg mit Alfeld nicht mehr, sie verschmelzen ab diesem Tag mit dem Standesamt Hersbruck. Der neue Standesamtsbezirk soll dann künftig „Hersbrucker Schweiz“ heißen.
Seine Unterschrift und die seiner Bürgermeisterkollegen Bernd Bogner und Manfred Schmidt unter die „Heiratsurkunde“ sei „ein weiterer Schritt im Sinne der erfolgreichen interkommunalen Zusammenarbeit unserer Gemeinden“, sagte Hersbrucks Bürgermeister Robert Ilg. Die habe sich in der Vergangenheit zum Beispiel auch schon auf anderen Gebieten wie der Trinkwasserversorgung, der Abwasserentsorgung oder der Volkshochschule bewährt, heißt es in der Pressemitteilung der Stadt Hersbruck weiter.
Schon seit mehreren Jahren übernimmt das Hersbrucker Standesamt die Aufgaben ihrer Kollegen aus Reichenschwand – gegen Gebühren und eine Umlage. Nachdem auch die Verwaltungsgemeinschaft Happurg Interesse an diesem „Service“ zeigte, verständigten sich die drei Partner nun auf eine sogenannte „große Übertragung“. Dank dieser Verschmelzung wird nur noch eine EDV benötigt, sie erleichtert den Umgang mit Haftungsfragen und verhindert auch mögliche Verwechslungen der Siegel, sagte Hersbrucks Geschäftsleiter Karlheinz Wölfel. Um „das Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken“, so Robert Ilg, soll das neue Standesamt bald den Namen „Hersbrucker Schweiz“ tragen. Da muss aber noch die Regierung von Mittelfranken zustimmen.
Zusammenschluss hat viele Vorteile
Der Zusammenschluss hat für Reichenschwand, Happurg und Alfeld sowohl praktische wie finanzielle Vorteile. „Für uns wird es immer schwieriger, Standesbeamte zu finden“, sagte Manfred Schmidt. Zudem seien die Aufgaben inzwischen sehr komplex geworden, ergänzte Bernd Bogner, da „kommen kleine Standesämter wie wir an unsere Grenzen“. So hätten zum Beispiel heute viel mehr Ehepartner ausländische Wurzeln, entsprechend aufwendiger sei es, da alle notwendigen Dokumente zu besorgen.
Für die Bürger aus Happurg, Alfeld und Reichenschwand ist damit ab 1. Januar das Bürgerbüro in Hersbruck erste Anlaufstelle in allen „Standesamtsdingen“ – bei Hochzeiten, Eintragungen von Geburten und Todesfällen, dem Ausstellen von Sterbeurkunden, bei Kirchenaustritten, Vaterschaftsanerkennungen oder allen Aspekten des Namensrechts und des Selbstbestimmungsgesetzes.
Eines aber bleibt, wie es ist: Die Bürgermeister aus Reichenschwand, Happurg und Alfeld beziehungsweise ihre Vertreter dürfen in ihren Kommunen nach wie vor Ehen schließen, wenn das gewünscht wird.
Info: Wegen der technischen Umstellungen im Zuge der „Heirat“ bleibt das Standesamt Hersbruck am Donnerstag, 2. Januar 2025, ganztägig geschlossen.