7500 Euro von Sparkasse und Windsbacher Knabenchor
Das Konzert des Windsbacher Knabenchors in der restlos ausverkauften Stadtkirche sei ein „unvergessliches, superschönes Konzert“ gewesen, sagt Dr. Matthias Everding, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Nürnberg. Jetzt übergab er den von seiner Bank noch kräftig aufgestockten Erlös des musikalischen Abends an Ersten Bürgermeister Robert Ilg: Die 7500 Euro kommen der Sanierung der Spitalkirche zugute.
Die Summe könne angesichts der Sanierungskosten von rund 2,1 Millionen nur „ein Tropfen auf dem heißen Stein“ sein, sagte Matthias Everding. Trotzdem sei er sehr dankbar für die Unterstützung der Sparkasse und des Windsbacher Knabenchors, so Robert Ilg. Schließlich müsse sich die Stadt bei der aufwändigen Sanierung des vor 600 Jahren erbauten Gotteshauses „nach der Decke strecken“. Den Löwenanteil der Kosten übernahmen der Bayerische Entschädigungsfonds und die Elisabeth-Spital-Stiftung, dazu kamen Zuwendungen von privaten Denkmalstiftungen, Zuschüsse der Stadt Hersbruck und des Landkreises sowie eben zahlreiche Spenden.
Bei ihrem Besuch im Hersbrucker „Schmuckkästchen“ konnten Everding und Ilg der Diplom-Restauratorin Jutta Minor bei ihrer Arbeit am spätgotischen Kreuzigungs-Altar über die sprichwörtliche Schulter blicken. Lange dem Nürnberger Maler und Holzschnitt-Künstler Michael Wolgemut zugeordnet, stammen die darauf zu sehenden Elisabeth-Gemälde tatsächlich aus der Werkstatt des sogenannten „Meisters des ehemaligen Fürther Hochaltars“, so Minor – eines Malers der Früh-Renaissance, der auch mehrere Bildtafeln in der Nürnberger Frauenkirche gestaltete.
Typisch für den „Fürther Meister“ sind seine extrem fein ausgeführten, detailreichen und in den Komplementärfarben Rot und Grün gehaltenen Darstellungen der Heiligen Elisabeth: die acht Szenen zeigen die in einen roten Umhang gehüllte Wohltäterin mit Bettlern, Bedürftigen, Verbrechern oder am Kranken- und Sterbebett. Um den Bildnissen Tiefe und Dimension zu verleihen, malte der Künstler Elisabeth und ihre in ein grünes Kleid gewandete Begleiterin fast immer vor einer kleinen Gruppe von Menschen. In der Szene am Sterbebett ist der unbekannte Meister auch selbst zu entdecken. Bei allen Bildnissen lohne vor allem der Blick in die sehr fein ausgearbeiteten Gesichter, die das Leid der Dargestellten für die Betrachter greifbar machen sollten, so Minor: „Schließlich konnte damals kaum jemand lesen. Um den Menschen die Bibel näher zu bringen, brauchte es aussagekräftige Bilder.“
Auf den Außenflügeln des Altars sind – wieder im typischen Rot-Grün – zwei Päpste zu sehen. Dahinter verbirgt sich die Kreuzigungsszene, die laut Minor in der Schule des bekannten Bildhauers Veit Stoß entstand. Flankiert wird der detailreich gearbeitete Sohn Gottes von zwei Darstellungen der Heiligen Elisabeth und des Heiligen Martin. Ursprünglich sei dies der Hauptaltar gewesen, sagte Minor. Im Barock musste er dem neuen, bis heute im Chorraum stehenden Altar Platz machen.