Mach nicht so ein Drama! - Vorhang auf für den Hersbrucker Theaterhort
Bühnenluft schnuppern, sich ausprobieren, neue Rollen entdecken und an ihnen wachsen – all das können Kinder im neugestalteten und erweiterten ASB-Hort „Freiraum“ in Hersbruck. Ende September wurden die schicken, als Theaterkulisse gestalteten Räume, mit einem großen Fest eingeweiht.
„Mach nicht so ein Drama!“ steht auf den stylishen VIP-Eintrittskarten, die jeder Besucher am Eingang erhält – Begrüßungsgetränk inklusive. Zwei Jahre hat die Aufstockung des Hersbrucker Kinderkompetenzzentrums gedauert. Es bietet nun deutlich mehr Platz für den Unterricht der Grundschüler und für den 2016 eröffneten ASB-Hort „Freiraum“, dessen Plätze nicht mehr ausgereicht hatten, um den Betreuungsbedarf zu decken.
Statt für 85 ist dort nun für 135 Grundschulkinder nach der Schule Platz. Doch nicht nur das: Die ASB-Wunderkinder als Träger ließen sich im Rahmen der Erweiterung auch ein komplett neues gestalterisches Konzept einfallen.
Auf 700 Quadratmetern dürfen die Kinder nach der Schule nun eintauchen in die Welt des Theaters. Von der Großen Bühne über die Theaterbar, in der das Mittagessen eingenommen wird, über die Kammerspiele, in denen konzentriertes Spiel möglich ist, bis hin zur Künstlerloge gibt es im Hort Freiraum nun verschiedenste Räume und Ebenen, die die Sinne anregen.
„Großes Drama, kleine Komödie – wir werden sicherlich alles erleben“ scherzt Jeanette Hagel, „Intendantin“ des Theaterhortes, die sich mit ihrem Team schon auf die ersten Eigenproduktionen freut. Bei allem Spiel und Spaß müssten allerdings auch die Hausaufgaben weiterhin erledigt werden: „Das wird dann vermutlich gelegentlich auch mal ein Drama“, schmunzelt Hagel. Um den Kindern dabei weiterhin viel Ruhe zu bieten, wurde auch der Hausaufgabenraum unter dem Motto „Lesung“ neugestaltet. Unter anderem bieten dort zwei „Inkubatoren“ sowie eine Tribüne Raum für konzentriertes Arbeiten.
„Eine tolle Einrichtung“, betonte Hersbrucks Bürgermeister Robert Ilg, der ebenso wie Landrat Armin Kroder und zahlreiche Hersbrucker Stadträte sowie viele Eltern zur Eröffnung gekommen war. „Ich freue mich, dass sich zwischen dem ASB und der Stadt Hersbruck über die Jahre eine so konstruktive Zusammenarbeit entwickelt hat“, sagte Ilg. 1991, also vor über 30 Jahren, hatte der ASB den ersten Hort in Hersbruck eröffnet. Mittlerweile kamen nicht nur der Hort Freiraum, die Mensa und die Ganztagsbetreuung am Schulzentrum hinzu, sondern auch die Krippe „UnserEins“ in Kirchensittenbach. „Es ist immer wieder eine Freude, mit dem ASB zusammenzuarbeiten“, so Bürgermeister Ilg.
Der ASB ist dabei der Betreiber der Einrichtungen, wie auch jetzt im Kinderhort Freiraum, die Stadt Hersbruck stellt die Räume kostenfrei zur Verfügung.
Landrat Armin Kroder gab zu, dass er die Idee eines Theaterhortes zuerst sehr ungewöhnlich fand. „Beim näheren Hinsehen wurde mir aber klar, dass das eine ganz tolle Idee ist. Sozusagen perfekte Kundenorientierung, denn die Kinder können sich in so einem Rahmen sehr frei entfalten.“
ASB-Geschäftsführer Tino Städtler betonte, dass es dem ASB Nürnberger Land sehr wichtig sei, in der Kinder- und Jugendarbeit Angebote zu machen, die die Kinder professionell begleiten und ihnen gleichzeitig ermöglichen, sich frei zu entfalten. „Das Theater ist so ein Ort, an dem sie frei sind und sich auch spiegeln können“, so Städtler. Er dankte insbesondere dem pädagogischen Team des Hortes Freiraum, das die Idee vorangetrieben habe und bereits viele kreative Ansätze entwickelt habe, wie das Thema Theater künftig in die Pädagogik integriert werden könne „Wir werden da sicher noch tolle Sachen erleben“, ist sich Städtler sicher.
Fotos: Christl Schäfer-Geiger/Stadt Hersbruck