Lokomotiv-Taufe in Hersbruck durch Bürgermeister Robert Ilg
Sie dürfte der mit Abstand schwergewichtigste Botschafter der Cittaslow sein: die Zweikraftlokomotive EuroDual der IGE Hersbruck, die Erster Bürgermeister Robert Ilg jetzt auf den Namen „Stadt Hersbruck“ taufte.
Satte 123 Tonnen bringt die Hybridlok auf ihre sechs Achsen, im Inneren des 23-Meter-Kolosses sorgen ein Hochleistungs-Elektro- und ein Dieselmotor für jede Menge Vortrieb. Damit sei selbst „ein 3000-Tonnen-Zug kein Problem“, sagte IGE-Chef Armin Götz. Bürgermeister Robert Ilg dankte dem „leistungsstarken, privaten Unternehmer“ für sein Bekenntnis zu Hersbruck und diesem besonderen Symbol der Verbindung, das künftig den Namen der Stadt in die Welt hinaustrage. Götz sei mit seiner IGE weltweit auf Achse, sein Herz aber hänge an Hersbruck.
Vor vielen seiner knapp 80 Mitarbeiter, den Stadtrats-Fraktionssprechern Götz Reichel, Jürgen Amman und Angelika Pflaum sowie zahlreichen Eisenbahnfans führte Götz aus, dass die IGE ein Jahr nach der Feier ihres 40-jährigen Bestehens auch wegen der vielen von der EU vorgegebenen Regularien und Gesetzesvorgaben die Weichen neu stellt – und künftig neben den beliebten Erlebnis- und Sonderzugreisen verstärkt auf den Güterverkehr setzt. Um dabei trotz vieler Bauarbeiten auf den Haupttrassen der DB und nach wie vor schleppender Elektrifizierung seine Kunden weiter zufrieden stellen zu können, setze er ab sofort auf Hybridloks wie die „Stadt Hersbruck“: So könne die IGE auf nicht elektrifizierte Nebenverbindungen ausweichen und damit einen „echten Wettbewerbsvorteil“ ausspielen. Im Herbst und im kommenden Jahr sollen deshalb noch drei weitere dieser in Valencia gebauten, leistungsstarken Loks der Schweizer Traditions-Lokschmiede Stadtler dazukommen.
Bürgermeister Robert Ilg griff das Stichwort „Elektrifizierung“ auf und wiederholte die Forderung an die Bahn AG, sowohl die Metropolbahn als auch die Franken-Sachsen-Magistrale – sprich: die rechte Bahnstrecke durch das Pegnitztal – mit Fahrdrähten auszustatten. „Das hat für uns weiter höchste Priorität“, sagte er. Eher privater Natur war dagegen die Freude des bekennenden Club-Fans darüber zu verstehen, dass der Farbton der Lok „fast perfekt die Farbe des FCN-Trikots aufgreift“.
Anschließend taufte der Bürgermeister die Lok standesgemäß mit einer Flasche Sekt, die er gekonnt an einem Puffer zerschellen ließ. Nach dem offiziellen Teil unternahm er mit Lokführer Volker Gögel noch eine launige „Testfahrt“ bis auf Höhe der Tankstelle Hirschmann und zurück.