Farbenfrohes Wandbild mit Botschaft
Seine ausdrucksstarken Wandbilder sind schon an der ein oder anderen Stelle in Hersbruck zu bewundern – jetzt hat Grafikdesigner Alexander Feer mit einer Mittelschulklasse eine Wand an der Kita im Haus der Begegnung mit großen Graffitis farbenfroh gestaltet. Passend zum Leitbild der dortigen Kindertagesstätte spielen dabei die Begriffe Integration, Vielfalt und die Begegnung unterschiedlicher Kulturen eine wichtige Rolle.
Die Idee dazu entstand aus dem Wunsch heraus, dem problematischen Zustand der von „wilden“ und nicht jugendfreien Graffitis überzogenen Wand etwa Konstruktives entgegenzusetzen. Die Stadt als Träger der Einrichtung und Kitaleiterin Julia Neunsinger entwickelten gemeinsam den Plan, das Projekt mit einem pädagogischen Mehrwert anzugehen – und holten dazu die Grete-Schickedanz-Mittelschule mit ins Boot.
Faible für Graffitis
Über Sabine Schmidt, Pädagogische Leiterin der gebundenen Ganztagsklassen vom Kreisjugendring, kam schließlich der Kontakt zu Alexander Feer zustande. Der freiberufliche Designer und Maler mit Schwerpunkt auf Grafikdesign, Illustration und Bildbearbeitung, malt zwar vorzugsweise mit Öl und Acryl auf Leinwand, hat aber auch ein Faible für Graffitis und andere Formen der Subkultur. In Hersbruck hat er schon etliche Flächen kunstvoll besprayt – ganz legal, wie er betont.
Für den KJR bietet er jeden Mittwochnachmittag einen Graffiti-Kurs in der gebundenen Ganztagesklasse in Hersbruck an. Dort lernen Fünft- bis Achtklässler von ihm das Einmaleins des Sprayens und der Street-Art. Die Rückwand am Haus der Begegnung verschönerte er jetzt mit der Klasse 8a im Rahmen eines Schulprojekts – „kindgerecht, nicht zu wild und so, dass es auch die Erzieherinnen mögen“, wie er sagt.
Zunächst grundierte der Bauhof den unteren Teil der Fassade in genau dem Blauton, der sich auch in der Kindertagesstätte findet. Dann ließ sich Alex Feer im Austausch mit den Erzieherinnen vom Konzept der Einrichtung leiten: „Da geht es um unterschiedliche Kulturen, Vielfalt und Integration – also haben wir, wie von Julia Neunsinger vorgeschlagen, eine Weltkugel und einen Regenbogen eingebaut“, erzählt der 35-Jährige, der nach seinem Abi am Paul-Pfinzing-Gymnasium in Nürnberg studierte. Daneben verwendete er klare grafische Elemente, die mit einer Spraydose gut zu gestalten sind, und „nicht allzu aufdringliche Farben“.