Hersbruck startete einen Hilfstransport nach Nova Uschyzja in der Ukraine. Neben vielen Hilfsmitteln und technischen Geräten bleibt auch der Bus in der Ukraine.
Nowa Uschyzja in der Ukriane ist seit vielen Jahren mit Hersbruck befreundet. Wer sich erinnert, es gab vor Jahrzehnten einen Hersbrucker Verein zur Humanitären Hilfe für die Stadt nahe der Grenze zu Moldawien.
Nach langen Jahren, in denen man nicht viel voneinander hörte, kam durch den Krieg wieder ein Kontakt zustande und auch der Hilferuf des Bürgermeisters von dort nach verschiedenen Hilfsmitteln.
Finanziert über ein Bundesförderprogramm hat die Stadt dann versucht die notwendigen Geräte zu beschaffen. Stadtrat Guido Schmidt hat dazu sehr viel Vermittlungsarbeit geleistet. Mehrere Krankenhausbetten, OP-Lampen, Reanimationsausstattungen, aber auch Motorsägen und sonstige Hilfsgüter haben sich, von den Kameraden der Feuerwehr Hersbruck akribisch „eingebaut“ und perfekt gesichert, in einem Bus der Firma Pickel auf den Weg nach Brünn an der tschechischen Grenze gemacht. Dort haben Bürgermeister Robert Ilg und die Stadträte Volker Hegel und Armin Steinbauer die ukrainischen Freunde getroffen. Der Bürgermeister, sein Vize, ein Fahrer und eine Übersetzerin sind dazu mit der Bahn nach Tschechien gefahren.
Ein Bus für Nova Uschyzja
Schließlich sollten nicht nur die Hilfsgüter übergeben werden, auch der Pickelbus wechselte den Besitzer und befördert nun Menschen in der Ukraine. Ein Bus war der große Wunsch der Ukrainer. Gefunden haben ihn die Hersbrucker bei Paul Pickel. Der hat seinen älteren Reisebus abgetreten, mit dem er schon unzählige Fahrten veranstaltet hat. Persönlich hat er ihm Lebewohl gesagt, als sich am Sonntagmorgen alle Beteiligten bei der Feuerwehr trafen.
Volker Hegel und Armin Steinbauer brachten den Bus an die Grenze. Robert Ilg fuhr hinterher und nahm die beiden wieder mit nach Hause. Überschwänglich wurden sie von den Ukrainern mit Fahnen und kleinen Geschenken dort empfangen.
Umfangreiche Vorarbeiten
„Einen Bus habe ich auch noch nie beschafft,“ meinte Wolfgang Klebl von der Stadtverwaltung. Der stellvertretende Kämmerer war die Wochen vorher gut beschäftigt mit der Beschaffung der Hilfsgüter und dem dazu notwendigen Budget. Über ein Förderprogramm der Bundesregierung konnte er die notwendigen Mittel beantragen, die bis auf einen kleinen Eigenanteil auch genehmigt wurden.
Lions-Club hilft großzügig mit
Diesen nicht ganz unerheblichen Eigenanteil übernahm spontan der Hersbrucker Lions-Club, dessen engagierte Mitglieder sich dafür sehr ins Zeug legten. Für solche Ausgaben müssen grundsätzlich alle Mitglieder zustimmen, die nächste Clubsitzung war aber noch nicht absehbar. Innerhalb eines Tages wurden daher alle Mitglieder kontaktiert und der Beschluss auf diese Weise eingeholt.
„Ich bin überaus dankbar für die Hilfe, die wir hier von allen Seiten erhalten haben. Das war ein großartiges Miteinander“, freut sich der Bürgermeister. Er hofft, dass die Hersbrucker Lieferung ein kleiner Beitrag ist, dass es den Freunden in der Ukraine in diesen schlimmen Zeiten etwas besser geht.