Aufnahme von Geflüchteten - Informationsabend
Bürgermeister Robert Ilg hatte zu einem Infoabend über die geplante Aufnahme von Flüchtlingen in die GERU-Halle eingeladen. Schon im Vorfeld wollte er der Bürgerschaft einen Überblick verschaffen über die Situation generell und welche Immobilien gerade für die Aufnahme vorbereitet werden. Zudem sollten Interessierte die Möglichkeit haben, Fragen zu stellen. Neben all diesem wirbt er auch um freiwillige Helferinnen und Helfer, ohne die es nicht gehen werde.
Zum Informationsabend hatte er Vertreterinnen und Vertreter der Bezirksregierung, des Landratsamtes und der Integrationslotsen eingeladen.
Oliver Reibling von der Regierung Mittelfranken erklärt, dass man seit Anfang des Jahres wieder steigende Zahlen an Geflüchteten habe.
Das Auffanglager in Zirndorf ist nicht in der Lage, alle ankommenden Personen aufzunehmen. Im Januar waren es noch 700 Personen, im Juni bereits 1000. Deshalb werden die Kommunen mit in die Pflicht genommen und bekommen nach Quoten Geflüchtete zugewiesen. Den Hauptanteil übernehmen derzeit die großen Städte. Manche bringen deutlich mehr Menschen unter, als die Quote vorschreibt. Das Nürnberger Land hat seinen Anteil derzeit erst zu 75% erfüllt. Das Innenministerium verlange, so Oliver Reibling, 600 weitere Unterkünfte für SGBII (Grundsicherung, Bürgergeld) Leistungsberechtigte. Dazu kämen Asylbewerber und afghanische Kräfte, die es gelte unterzubringen.
Die Bezirksregierung hat das ehemalige Hotel Panorama am Höhenweg angemietet. Dieses ist jedoch aus baulichen Gründen noch nicht betriebsbereit und wird derzeit nicht belegt.
Katja Meier vom Landratsamt Nürnberger Land erklärt, welche neuen Gebäude in Hersbruck in Planung sind für die Unterbringung von Geflüchteten.
Das Gebäude Rosengasse 15 ist fertig eingerichtet und kann Anfang September 46 Personen aufnehmen. In der Rosengasse 13 entsteht derzeit ein neues Gebäude, das 2024 fertig sein soll und insgesamt 74 Personen aufnehmen kann. In jedem Haus wird es einen Hausmeisterdienst geben. Wie die Häuser belegt werden ist noch nicht abzusehen. Laut Katja Meier sind im Laubenweg 56 Personen untergebracht, in der Gartenstraße 8 Personen. Bei der Belegung sei man bemüht, passende Nationalitäten zusammenzubringen.
Robert Ilg erklärt, dass der ehemalige „Schwarze Adler“ nicht zur Liste der Aufnahmeeinrichtungen gehört und als ungeeignet angesehen wird. Eine Belegung des Gebäudes mit über 80 Personen mitten in der Innenstadt, hätte er als sehr schwierig gesehen.
Helferinnen und Helfer gesucht
Frank Durta ist Integrationslotse im Freiwilligenzentrum Nürnberger Land. Mit seiner Kollegin Dr. Carina Fiebich-Dinkel versucht er gerade, wie 2015, eine Koordination der Ehrenamtsarbeit auf die Beine zu stellen. In enger Zusammenarbeit mit der Diakonie beraten sie Ehrenamtliche, haben einen Ehrenamtsstammtisch angeleiert und versuchen Strukturen zu schaffen, die Ehrenamtliche Helfer nicht überfordern. Keiner der Helfer soll mit seiner Aufgabe im Regen stehen, aber er sehe auch unsere zivilgesellschaftliche Aufgabe, die als Flüchtlinge bei uns ankommenden Personen zu integrieren.
Bürgermeister Robert Ilg sieht sich durchaus in der Verantwortung, so wie andere Kommunen auch, einen Beitrag zu leisten. Keiner soll sich vor dieser neuen Aufgabe wegducken.
Er wirbt für Menschen, die den ankommenden Flüchtlingen zur Seite stehen möchten. Gemeinsam mit den Vereinen, wie z.B. den Ökumenischen Verein für Flüchtlinge, Asylsuchende und Migration e.V., glaubt er, das schaffen zu können, so wie in den vergangenen Jahren auch.