Nach der rauschenden Salsa-Party sind beim 23. Internationalen Gitarrenfestival wieder leisere Töne in die GERU-Halle zurückgekehrt: Bei der „Art of Guitar Duo“ zeigten zwei besondere Paare ihre herausragende Klasse. Schon während ihrer gemeinsamen Studienzeit fanden sich Katrin Klingeberg und Sebastián Montes und debütierten 2004 als inzwischen mehrfach preisgekröntes Duo KM. Bei ihrer Hersbruck-Premiere spannten die beiden den musikalischen Bogen von Bachs Concerto D-Dur über George Gershwins „Three Preludes“ und zwei Tangos von Astor Piazzolla bis zur schwungvollen Ballett-Suite „Estancia“ des Argentiniers Alberto Ginastera, in der er das harte Leben der Landbevölkerung beschreibt. Der zweite Teil des Abends gehörte dann mit Pavel Steidl und Edin Karamazov zwei Gitarrenvirtuosen, die Sinnbild für die Wendung „L’Art pour l’Art“ sind, sich mit Herzblut der Kunst vor allem um der Kunst Willen widmen, wie der künstlerische Leiter Johannes Tonio Kreusch erklärte. Sie brachten den begeisterten Zuhörern die Ursprünge der klassischen Gitarrenmusik näher – mit zwei Elegien von Johann Kasper Mertz, Sonaten von Joseph Haydn und Franz Schubert sowie der „Romance oubliée“ („die vergessene Romantik“) von Franz Liszt.
