Am letzten Abend des 23. Internationalen Gitarrenfestivals Hersbruck wehte ein Hauch von Wehmut durch eine GERU-Halle – und das nicht nur wegen der leisen, melancholischen Tangomelodien, die Máximo Diego Pujol auf seiner Gitarre anschlug. Der Altmeister, einer der einflussreichsten Gitarristen und Komponisten Lateinamerikas, brachte die Zuhörer mit seinen Interpretationen von Klassikern wie Carlos Gardels „Mi Buenos Aires querido“ oder drei verspielt bis bluesigen Präludien aus eigener Feder einmal mehr zu stehenden Ovationen. Langen, verdienten Applaus – und eine Sonnenblume als blühendes Dankeschön von Bürgermeister Robert Ilg und Künstlerischem Leiter Johannes Tonio Kreusch – hatten zuvor auch schon Festival-Organisator Fabian Lämmermann und die zahlreichen Helfer im Hintergrund bekommen. Zum Ausklang einer wunderbaren Festivalwoche setzte Johannes Tonio Kreusch schließlich mit Latin Grammy Award-Gewinnerin Gaby Moreno noch einen grandiosen Schlussakkord. Die Singer/Songwriterin, die seit 20 Jahren in Los Angeles lebt, aber immer wieder in ihre Heimat Guatemala zurückkehrt, zog das Publikum vom ersten Ton weg in ihren Bann – mit eigenen, von verschiedensten Stilrichtungen wie Soul, Folk, Blues oder Bossa Nova beeinflussten Songs und traditionellen lateinamerikanischen Liedern wie ihrer hinreißenden Version von Tomás Méndez‘ Mariachi-Klassiker „Cucurrucucú paloma“.