Mit dem Fahrrad zum Pendolino oder zur S-Bahn, es dort sicher abstellen und dann beruhigt zur Arbeit fahren – das können nun auch Besitzer hochwertiger Drahtesel an beiden Hersbrucker Bahnhöfen: Seit kurzem stehen dort zwei Sammelschließanlagen mit jeweils 24 Stellplätzen.
„Eine schöne Geschichte, die das Radfahren in Hersbruck wieder ein bisschen attraktiver macht“, sagte Erster Bürgermeister Robert Ilg bei der Inbetriebnahme der beiden „Rad-Safes“. Die Anlagen entstanden im Rahmen der zur nationalen Klimaschutzinitiative gehörenden „Bike + Ride“-Offensive des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz und der Deutschen Bahn AG. Insgesamt hat Hersbruck nun sogar 82 neue Radstellplätze: Am linken Bahnhof kam noch ein überdachter Doppelstockparker für 24 Räder dazu, am rechten Bahnhof finden sich gegenüber des Haupteingangs jetzt Anlehnbügel für 10 Bikes.
Hersbruck ist neben Schwaig erst die zweite Kommune im Landkreis, in der die von der Firma Kienzler Stadtmobiliar entwickelten „Rad-Safes“ an den Bahnhöfen zu finden sind. Ziel des gleichnamigen Kooperationsprojekts von Gemeinden, Bund und der DB Station&Service AG ist es, Bahnkunden „dazu zu ermuntern, mit dem Rad zum Bahnhof zu kommen und ihr Auto zuhause stehen zu lassen“, sagte Robert Ilg. Stadtrat und Verwaltung kämen so ihrer Verantwortung für den Klimaschutz wieder ein Stück mehr nach, sagte er – wohlwissend, dass „wir beim Thema Rad noch einiges zu tun haben“. Aber auch dafür müsse den Stadträten immer der schwierige Spagat zwischen dem notwendigen Sparkurs und nicht minder wichtigen freiwilligen Leistungen gelingen.
Wer seinen Drahtesel im „Rad-Safe“ sicher abstellen möchte, meldet sich vorher auf der Internetseite www.rad-safe.de oder mit der dazugehörigen App an (Download über App Store oder Google play), bucht einen Stellplatz für den gewünschten Zeitraum und bezahlt gleich online. Dann kommt per Mail oder via App ein QR-Code oder Zahlencode, mit dem sich die Gittertüren öffnen lassen. Die Buchung ist möglich für einen Tag (1 Euro), eine Woche (5 Euro), einen Monat (14 Euro) oder gleich für ein ganzes Jahr (100 Euro).
Bei einem Ortstermin überzeugte sich Bürgermeister Robert Ilg mit 2. Bürgermeister Peter Uschalt, den Stadträten Ulrike Eyrich, Norbert Thiel, Guido Schmidt und Norbert Winkler, Wolfgang Schmidt von der DB Station&Service AG sowie Reinhold Hafner vom Bauamt von den Vorzügen des schmucken Fahrradtresors. Er dankte den am Bau beteiligten Firmen Team Schwarzott, Alfred Arbogast, Orion Bausysteme und Kienzler Stadtmobiliar ebenso wie der HEWA und den Mitarbeitern des Bauhofs, die sich weiter um den Unterhalt und die Reinigung der Anlagen kümmern. Die Gesamtkosten für die vier neuen Radabstellmöglichkeiten bezifferte er auf 244.000 Euro. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz beteiligte sich daran im Rahmen seines Förderprogramms „ZUG Zukunft-Umwelt-Gesellschaft) mit fast 203.000 Euro, die Regierung von Mittelfranken steuerte 4.400 Euro bei.
Für Buchungssystem, Wartung und Gebühren muss Hersbruck rund 5.500 Euro im Jahr überweisen. „Um die laufenden Kosten zu decken, brauchen wir eine Auslastung von gut 50 Prozent“, sagte Robert Ilg. Er sei aber zuversichtlich, dass das gelingt. Um möglichst lange in den Genuss der sicheren Fahrradstellplätze zu kommen, appellierte er an alle Bürger, sorgsam mit den Anlagen umzugehen.