Furioser Auftakt mit Fingerstyle, starken Frauen und zwei Weltpremieren
Geniale „Fingerpicking“-Kunst, starke Stimmen, ein legendäres Quartett und zwei Welturaufführungen: das Internationale Gitarrenfestival Hersbruck ist furios in seinen 25. „Geburtstag“ gestartet. Schon am Auftaktabend wurde der künstlerische Leiter Johannes Tonio Kreusch seinem Anspruch mehr als gerecht, ein Musikfest zu zelebrieren, bei dem international gefeierte Musiker und vielversprechende Newcomer aufeinandertreffen. Mit Rosie Frater-Taylor feierte eine der elektrisierendsten Singer/Songwriterinnen der aktuellen britischen Jazz-Szene ihr Debüt in der bestens gefüllten Geru-Halle. Anschließend übernahm die in der Cittaslow gut bekannte Brasilianerin Badi Assad mit futuristisch anmutender Gitarre, genreübergreifendem Spiel und munter zwischen Gesang und Vocal Percussion wechselnder Stimme. Schließlich brachte Fingerstyler Jon Gomm nach acht Jahren Abstinenz die Halle zum Kochen – ganz in Schwarz und barfuß verwandelte er seine sichtlich mitgenommene Akustikgitarre nach Belieben in ein Schlagzeug oder eine Slide Guitar und erzählte von Tiefseefischen ebenso anrührend wie vom Verlust seines besten Freunds aus Kindertagen.
Der Sonntag gehörte dann den Freunden der klassischen Musik. Das polnische Duo Adam Woch und Robert Guzik präsentierte neben eigenen Stücken auch zwei Suiten von Tulio Peramo, einem der bedeutendsten Komponisten Kubas. Mit Johannes Tonio Kreusch seit langem nicht nur künstlerisch verbunden, reiste Peramo eigens aus Havanna an, um die von ihm an genau diesem Ort gewünschte Welturaufführung seiner beiden Stücke mitzuerleben. Nach der Pause animierte das Los Angeles Guitar Quartet die Zuhörer mit meisterhaft interpretierten Stücken von Samuel Coleridge-Taylor, Bach, Peramo und Douglas Lora zu stehenden Ovationen. Der Brasilianer Lora kam 2022 für das Gründungsmitglied Scott Tennant zu dem weltweit gefeierten und 2005 mit dem Grammy ausgezeichneten Quartett.
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