Zwei mitreißende Geschichtenerzähler
Was für ein Schlussakkord: Zum Ausklang des 24. Internationalen Gitarrenfestivals Hersbruck übergab Festivalleiter Johannes Tonio Kreusch die Bühne in der GERU-Halle noch einmal zwei Gitarrenvirtuosen, die kaum unterschiedlicher sein können und doch eines gemeinsam haben: Auf sechs Saiten erzählen sie Geschichten mitten aus dem prallen Leben. Andy York tut das eher leise, nimmt die Zuhörer mit auf eine musikalische Zeitreise vom Mittelalter in die Gegenwart, entführt sie zu seinen eigenen Wurzeln in den Appalachen oder in die Welt des legendären Chet Atkins. Stehende Ovationen waren dem mehrfachen Grammy-Gewinner, dessen Auftritte mit dem Los Angeles Guitar Quartett in Hersbruck unvergessen sind, sicher.
Langen, verdienten Applaus hatten zuvor auch Festival-Organisator Fabian Lämmermann und die zahlreichen fleißigen Helfer im Hintergrund bekommen.
Und schließlich brachte Connor Selby die ohnehin heiße Luft in der Halle endgültig zum Kochen – mit hartem, mitreißendem Blues. Angetrieben von Stefan Redtenbachers Bass, den Drums von Josef Hinterhölzl und den über die Hammond Orgel fliegenden Finger von Martin Gasselsberger zeigt der junge Brite vom ersten Akkord weg, warum er als kommender Star gehandelt wird. Zwischendurch lässt er sein begeistertes Publikum bei zwei sehr persönlichen, nie zuvor auf einer Bühne gespielten Songs ein wenig verschnaufen, ehe er wieder voll aufs Gaspedal steigt und die Vorfreude auf das „silberne“ Gitarrenfestival im Jahr 2025 noch einmal richtig anheizt.