Faires Hersbruck: Viel mehr als Schokolade und Kaffee
Wofür genau steht eigentlich der Begriff Fairtrade? Und welche gerecht gehandelten Waren gibt es in Hersbruck zu kaufen? Mit solchen Fragen haben sich acht Abiturientinnen des Paul-Pfinzing-Gymnasiums im Kurs Kunst und Mediendesign beschäftigt – und daraus vier leicht verständliche Grafiken entwickelt.
Hintergrund war ein kleiner Wettbewerb, den die Hersbrucker Fairtrade-Steuerungsgruppe um Dr. Ulrike Eyrich, Klaus Wiedemann und Christine de Vries auslobte, um mit den Ergebnissen den Gedanken des gerechten Handels noch besser und verständlicher präsentieren zu können – zum Beispiel auf der Homepage der Stadt. Schon 2012 hat sich Hersbruck verpflichtet, die ökonomischen, sozialen und ökologischen Standards im Fairen Handel zu beherzigen und in der Cittaslow zu fördern. Dem haben sich 15 Einzelhandelsgeschäfte und Gaststätten angeschlossen.
Eine Vielfalt, die den Teilnehmerinnen des Kunstkurses von Lehrer Michael Schober erst bei ihrer Spurensuche im Vorfeld bewusst wurde: „Den Begriff Fairtrade haben wir ja schon gekannt“, sagt Sofia Pirner, „aber dass es in Hersbruck viel mehr als fair gehandelte Schokolade und Kaffee gibt, hat uns dann doch ein bisschen überrascht.“ Spannend sei auch die offene Themenstellung gewesen, ergänzt Sarah Eiber, vielleicht seien gerade deshalb bei der Arbeit am I-Pad und an der Computer-Maus „so verschiedenartige Entwürfe herausgekommen“.
„Cool, dass wir unserer Fantasie freien Lauf lassen konnten“, findet auch Chiara Pöllath. Mit Meike Ströhlein gestaltete sie zwei, schützend um den Erdball gelegte Hände, über dem wie kleine Monde die verschiedensten fairen Produkte schweben. Franka Stiegler und Johanna Koch rücken dagegen das Fairtrade-Logo in den Mittelpunkt – umringt von lauter kleinen, grünen Kreisen mit fair gehandeltem Kaffee, Obst, Schmuck oder Outdoor-Bedarf und dargeboten von stilisierten Händlern.
Zwei Dinge finden sich auf allen vier Entwürfen: der Erdball und die Farben blau und grün aus dem Logo der Dachorganisation Fairtrade International. „Auf diese beiden Details sind wir alle bei unseren Recherchen im Vorfeld gestoßen“, sagt Letizia Buchelt. Von da aus hätten sich dann laut Sarah Eiber alle die Frage gestellt, wie „wir das für Andere so attraktiv gestalten können, dass sie das anklicken“.
Die Steuerungsgruppe hätten die Vorschläge auf ganzer Linie überzeugt, sagte Ulrike Eyrich. Auch deshalb sei es ihr und den Mitjuroren ziemlich schwer gefallen, Sieger und Platzierte des Wettbewerbs zu bestimmen: „Gewonnen habt ihr alle – und auch die Stadt, dank eurer tollen Ideen“, sagte sie den jungen Künstlerinnen bei der Übergabe der Preise – Gutscheinen aus den Hersbrucker Geschäften, die faire Produkte in ihrem Sortiment haben.