Oradour-sur-Glane im früheren Limousin (heute Teil der Region Nouvelle-Aquitaine) steht für eines der schlimmsten Kriegsverbrechen der Deutschen in Frankreich. Am 10. Juni 1944 zerstörte die SS-Panzerdivision „Das Reich“ den Ort. 642 Menschen, fast alle Einwohner, wurden getötet, Frauen und Kinder in die Kirche getrieben, die Türen verschlossen und das Gebäude angezündet. 76 Jahre nach dieser unvorstellbaren Gräueltat will Oradour nun mit einer mittelfränkischen Kommune freundschaftliche Kontakte knüpfen. Oradours Bürgermeister Philippe Lacroix hat sich deshalb an den Bezirk Mittelfranken gewandt, der seinerseits eine Regionalpartnerschaft mit Nouvelle-Aquitaine pflegt. Unter diesem Dach gibt es aktuell 36 Städte- und Gemeindepartnerschaften. Gemeinsam mit dem ehemaligen Vizepräsidenten des Bezirkstages und Beauftragten für die Regionalpartnerschaft mit dem Limousin, Fritz Körber, fiel die Wahl auf die Stadt Hersbruck. Die Kommune kann ebenfalls auf eine leidvolle Vergangenheit in Nazi-Deutschland blicken. Im Konzentrationslager Hersbruck, einem Außenlager des KZ Flossenbürg, starben von Mai 1944 bis April 1945 etwa 4000 Menschen.