Drei Mitstreiter, zwei Vereinbarungen und ein Jugendtreff für Hersbruck. Das ist die Bilanz einer neuen Zusammenarbeit zwischen der Stadt Hersbruck, den Rummelsberger Diensten für junge Menschen und der evang.-luth. Kirchengemeinde Hersbruck-Stadtkirche. Das K_6 geht, sobald die Pandemie das in einer sicheren und guten Form zulässt, an den Start. Räumlich ist der Jugendtreff im Selnecker-Haus untergebracht. Dort, wo sich schon immer Jugendliche getroffen haben, in den Räumen des Habakuk.
Um das Ganze unter Dach und Fach zu bringen, trafen sich die Vertreter der Organisationen zur Vertragsunterzeichnung. Darin verpflichten sich die Rummelsberger im Auftrag der Stadt Hersbruck einen offenen Jugendtreff in den Räumen der Stadtkirchengemeinde zu betreiben.
„Kirche, Diakonie und Kommune haben hier eine hervorragende gemeinsame Lösung für das Thema Jugend gefunden“, freut sich Hersbrucks Bürgermeister Robert Ilg. Seiner Meinung nach ist die Jugendsozialarbeit in Hersbruck damit ein großes Stück weiter gekommen.
Das K_6 als neuer Name für den Jugendtreff
Der Jugendtreff K_6 ist ein kostenloses und offenes Angebot für Kinder und Jugendliche ab 10 Jahren. Hier können sie spielen, Musik hören, basteln, zeichnen, Freund*innen treffen oder einfach nur chillen. Es gibt Billiard, Tischtennis, Kicker, eine Dartscheibe, verschiedene Spiele und einen Laptop.
JUZ war beliebter Treffpunkt
Lange Jahre war das JUZ im Haus der Begegnung ein beliebter Jugendtreff. Verschiedene Bands haben sich dort gegründet, die weit über den Landkreis hinaus gestrahlt haben. Insofern hat die Jugendszene Hersbrucks der letzten 20 Jahre eine großartige Geschichte. Irgendwann hatte sich der Jugendtreff dann überlebt und die Stadt ging mit Streetworkern in die aufsuchende Jugendhilfe über. Allerdings kam in der letzten Zeit aus den Reihen des Stadtrates und vom StadtJugendRat immer wieder der Wunsch nach einem Treffpunkt „im Herzen der Stadt“ auf. Man wollte sich nicht in der Peripherie treffen. Mit einem Inklusiven Treff für alle wäre die Stadt diesem Wunsch gerne nachgekommen. Allerdings scheiterte dies in den letzten zwei Jahren schon an einer barrierefreien Räumlichkeit in der Stadtmitte.
Stadtkirche und Rummelberger Diakonie als kompetente Partner
Für eine relativ schnell umsetzbare Lösung sorgte nun die Stadtkirchengemeinde. Diakon Jochen Tetzlaff hat dem neuen K_6 die Türen geöffnet. Für ihn ist Jugendarbeit eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Aus diesem Grund hat er sich auch mächtig ins Zeug gelegt, um das ehemalige Habakuk für seine weitere Aufgabe herzurichten.
Mit der Rummelsberger Diakonie hat die Stadt dann einen kompetenten Partner für die Betreuung über das Angebot der Streetworker hinaus gefunden. Anna Lemmes und Harry de Boor gehen von der Straße nun auch mit in den Jugendtreff. Damit sind zwei Mitarbeiter, die die Jugendlichen kennen, gleichzeitig aufsuchend und im Jugendtreff unterwegs. Eine perfekte Lösung, finden die Kooperationspartner. Die beiden Streetworker stehen in den Startlöchern, möchten sie doch das Angebot, so schnell es die Pandemie erlaubt, auch beginnen. Schließlich seien die Jugendlichen durch die Corona-Einschränkungen verunsichert und isoliert und bräuchten den Treff mehr denn je. Eine Betreuung reiche über die Jugendlichen bis in die Familien hinein, die manchmal in sehr problematischen Situationen lebten.
Das K_6 öffnet an zwei Nachmittagen
Alle Beteiligten sehen die für erst einmal drei Jahre getroffene Vereinbarung als eine hervorragende „Gemeinschaftsproduktion“. Geplant ist, dass das K_6 an zwei Nachmittagen in der Woche für vier Stunden öffnet. Montags von 16 Uhr bis 20 Uhr und donnerstags ist von 16 Uhr bis 18 Uhr zuerst für Girls only und von 18 Uhr bis 20 Uhr für alle offen.